Zum Hauptinhalt springen

Katharina Hölzle zu Gast im GI-Wirtschaftsbeirat

Im GI-Wirtschaftsbeirat hat sich Prof. Dr. Katharina Hölzle, stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission Forschung und Innovationen (EFI), mit dem Expert*innen der Gesellschaft für Informatik zur Fragen der Innovationspolitik insbesondere im Bereich der digitalen Technologien und der Plattformökonomie ausgetauscht.

Prof. Dr. Katharina Hölzle ist Direktorin am Fraunhofer IAO und stellvertretende Vorsitzende der EFI. Die EFI leistet wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und hat Mitte März ihr Gutachten 2022 zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vorgelegt. Zentraler Bestandteil des Gutachtens sind Optimierungsvorschläge für die nationale Forschungs- und Innovationspolitik. In ihren Ausführungen wies Professor Hölzle darauf hin, dass der Handlungsbedarf - insbesondere bei den digitalen Technologien – enorm verstärkt werden muss, damit Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit nicht verliert.

Matthias Patz, Sprecher des GI-Wirtschaftsbeirats: "Den Empfehlungen der EFI können wir in vielen Punkten folgen. Insbesondere teilen wir die Einschätzung, dass Deutschland im internationalen Vergleich durchaus Stärken in Schlüsseltechnologiebereichen wie der Produktionstechnologien aufweist, bei den Digitalen Technologien hingegen – wie auch die EU-27 – aber deutliche Schwächen zeigt. Deshalb ist es so wichtig, das Ziel der FuE-Ausgaben von 3,5 Prozent am BIP bis 2025 zu erreichen."

Die EFI hat im Bereich der digitalen Technologien sechs Schlüsseltechnologien identifiziert, in denen Deutschland den Anschluss zu verlieren droht und deshalb dringenden Handlungsbedarf sieht: Big Data, Künstliche Intelligenz, IT-Sicherheit, Mikroelektronik, Digitale Mobiltät und das Internet of Things. Unter anderem empfiehlt die Expertenkommission zur Verbesserung der dringend gebrauchten Fachkompetenzen, im schulischen Bereich Lerninhalte und Lehrmethoden auf den Prüfstand zu stellen, drohende Engpässe bei der Lehrkräfteversorgung in den MINT-Fächern aktiver zu bekämpfen und insbesondere das Schulfach Informatik auszubauen.

Der Wirtschaftsbeirat der GI hat den Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition systematisch mit den eigenen Positionen abgeglichen und eigene Empfehlungen ausgesprochen, die teilweise in die gleiche Richtung wie das EFI-Gutachten zielen.

Anja Schaar-Goldapp, Sprecherin des Wirtschaftsbeirats, machte die zentrale Bedeutung von künstlicher Intelligenz und Machine Learning für die Wertschöpfung deutlich. Dieses Thema geht weit über die auch im EFI-Gutachten genannte Forderung der Datensouveränität hinaus.

Wegen dieser überragenden Bedeutung wird das Thema „Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz und Machine Learning“ ein Schwerpunkt der nächsten öffentlichen Session des Wirtschaftsbeirats sein. Dazu moderiert Anja Schaar-Goldapp am 29. September im Zuge der GI-Jahrestagung, der INFORMATIK 2022 in Hamburg eine Paneldiskussion mit führenden KI-Expert*innen. Auf dem Panel werden u.a. Wieland Holfelder (Google), Matthias Hanisch (AWS) und Stefan Wess (Empolis) vertreten sein.

Prof. Dr. Katharina Hölzle, Stv. Sprecherin der EFI und Leiterin des Fraunhofer IAO © David Ausserhofer