Zum Hauptinhalt springen
Meldung

Hochschulrektorenkonferenz empfiehlt curriculare Verankerung informatischer Kompetenzen im Lehramtsstudium

Die GI begrüßt die Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz zur „Lehrer:innenbildung in einer digitalen Welt“ insbesondere zur curricularen Verankerung informatischer Kompetenzen im Lehramtsstudium und zur Unterstützung der Hochschullehrer:innen und Lehrkräfte durch Fort- und Weiterbildung

Der 150. Senat der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), dem Zusammenschluss der staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland, hat Empfehlungen zur „Lehrer:innenbildung in einer digitalen Welt“veröffentlicht. Darin fordern die Hochschulrektoren von der Politik unter anderem die Bereitstellung und Pflege der erforderlichen Infrastruktur und rechtssicherer Rahmenbedingungen für die Lehrer:innenbildung sowie die Entwicklung und Auswahl geeigneter Werkzeuge zum Lehren und Lernen in einer digitalen Welt. Hochschullehrer:innen und Lehrkräfte sollten durch Fort- und Weiterbildung unterstützt werden, Forschung und Transfer in diesem Bereich intensiviert und die Potenziale der Digitalisierung in der Lehrer:innenbildung umfassend genutzt werden.

Eine zentrale Forderung ist auch die Curriculare Verankerung von informatischen Kompetenzen im Lehramtsstudium. Der HRK zu Folge müssten Schülerinnen und Schüler dazu befähigt werden, kompetent, souverän und selbstbestimmt in einer digitalen Welt zu agieren. Dies setze voraus, dass auch Lehrkräfte dazu in der Lage sind und dass sie die grundlegenden Prinzipien der digitalen Welt kennen sowie algorithmische Strukturen in digitalen Werkzeugen erkennen. Zu einer verantwortungsvollen Verwendung digitaler Lehrformate gehöre unabdingbar ein Grundverständnis von Informatiksystemen (z.B. im Einsatzbereich Robotik, Sprachverarbeitung oder Simulation), Umgang mit Daten (Stichworte: Big Data, Datenschutz, Datensouveränität), Lizenzproblematiken (betreffend Lernobjekte, Tools und Apps) und Künstlicher Intelligenz. Die Vermittlung informatischer Kompetenzen sollte deshalb lehramtsspezifisch und unter Berücksichtigung entsprechender Schwerpunkte erfolgen.

Prof. Dr. Ira Diethelm, Professorin für Didaktik der Informatik an der Universität Oldenburg, Mitglied im GI-Präsidium und Sprecherin des GI-Arbeitskreises ‚Lehrkräftebildung Informatik‘: „Wir begrüßen die Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz insbesondere zur curricularen Verankerung informatischer Kompetenzen im Lehramtsstudium. Zum Verständnis, zur Reflexion und zur Mitgestaltung unserer zunehmend digital vernetzten Welt sind grundlegende Informatikkompetenzen notwendig. Dies gilt insbesondere für Lehrkräfte zur Erfüllung des Bildungsauftrags. Um die Kompetenz aller Lehrkräfte und deren professionelles Handeln fachdidaktisch und pädagogisch weiterzuentwickeln, bedarf es einer Reflexion dieser Durchdringung und Transformation vor dem Hintergrund der Informatik. Deshalb ist ein Bezug zu informatischen Grundideen für alle Lehrkräfte die wissenschaftliche Grundlage. Das gilt natürlich auch für die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte.“

Im April 2021 hat der GI-Arbeitskreis ‚Lehrkräftebildung Informatik‘ ein Positionspapier zur Bildung aller Lehrkräfte in Bezug auf Informatik veröffentlicht. Darin wird gefordert, dass bereits in der ersten Phase der Lehrkräftebildung die notwendigen Grundlagen mit mindestens 5 ECTS verankert sind und in der zweiten und dritten Phase spezifisch ausgeprägt werden. Darüber hat der Arbeitskreis eine Auswahl an guten Beispielen zur Entwicklung von Kompetenzen zur informatischen Bildung für alle Lehrkräfte in der Lehrerbildung bereitgestellt, die kontinuierlich erweitert werden.