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Blogbeitrag

#NextGen: Jason Kilby im Interview

Von Minecraft zur Wirtschaftsinformatik – In der neusten Ausgabe der #NextGen-Interviewreihe gibt Jason Kilby Einblicke, wie er wirtschaftliches Verständnis mit der Informatik vereint und sich den philosophischen Aspekten der KI-Ethik widmet. Mit der virtuellen Hochschulgruppe der Jungen GI beleuchtet er außerdem die Vorteile der standortübergreifenden Vernetzung.

 

Warum bist du Mitglied bei der Jungen GI?

Im Laufe des Studiums habe ich realisiert, dass ich, entgegen aller Erwartungen, das akademische Arbeiten super interessant finde. Leider hat meine Uni nicht so viel dazu geboten, also habe ich mich umgehört, welche Netzwerke es so gibt. Ein Professor hatte mir den Hinweis zur GI gegeben und darüber bin ich letztlich auf die Junge GI gestoßen. Auf der Website gab es einen Zoom-Link zur Sitzung, und seitdem sitze ich mit im Boot.

Was hat dich dazu inspiriert, nach der Betriebswirtschaftslehre ein Informatikstudium anzustreben?

Technische Hintergründe haben mich schon sehr früh interessiert. Was damals an Interesse durch die Funktionsweise von Minecraft-Servern entfacht wurde, hat sich auch später im Studium in Nebenjobs fortgesetzt. In einem ehrlichen Moment zu mir habe ich mich dann gefragt, was wirklich zu mir passt und die Antwort war, dass es nicht die reine BWL ist. Im Versuch mein Interesse für wirtschaftliche Prozesse mit meinem technischen zu verbinden (und dabei nicht zu tief in die mir zu schwierige Informatik einzusteigen) wurde es Wirtschaftsinformatik. Glücklicherweise auch direkt an meiner Uni in Lüneburg.

Wie kam es zur Gründung der virtuellen Hochschulgruppe bei der Jungen GI? Welche Vorteile bietet sie Studierenden?

Recht bald wurde mir klar, dass viele ähnliche Erfahrungen haben, wenn es um die Möglichkeiten des akademischen Austausches an der eigenen Hochschule geht. Entweder das Interesse ist nicht vorhanden oder es fehlt an Netzwerk. Das schien die Junge GI auch zu sehen und gründete die virtuelle Hochschulgruppe. Von anderen Ehrenämtern, die standortübergreifend waren, wusste ich auch schon von anderen riesigen Vorteilen, die das Erweitern des Horizonts bieten kann. Es können ganz andere Perspektiven gewonnen werden, das Netzwerk ist viel größer und Freundschaften entstehen bundesweit. Davon wollte ich unbedingt ein Teil sein und habe recht bald versucht, mich einzubringen.

Welche technologischen Trends oder Entwicklungen faszinieren dich derzeit am meisten und warum?

Überraschung, es ist die Künstliche Intelligenz. Aber anders als die Möglichkeiten und Funktionsweise interessiert mich der Einfluss, den sie auf die Menschen hat und den wir selbst noch darauf haben können. KI-Ethik ist das, womit ich mich aktuell sehr beschäftige und worin ich auch weiterhin arbeiten möchte. Wir stehen vor einer sehr spannenden Zeit, in der eine menschengemachte Entwicklung Potenziale hat, die gefühlt alle drei Monate unsere Vorstellungskraft, aber auch unsere Ängste herausfordern. Zumindest zu versuchen, sicherzustellen, dass wir als Menschheit die KI für uns nutzen, und wir nichts entwickeln, nur weil es die KI ermöglicht, treibt mich da an.

Wie sehen deine beruflichen Ziele aus?

Sowohl akademisch als auch beruflich liegt mein Fokus erst einmal auf der KI-Ethik. Fragestellungen, die wir uns in der Philosophie seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar schon seit Tausenden Jahren stellen, mit so einer neuen Entwicklung zu verbinden, ist einfach faszinierend. Für den Master strebe ich deshalb auch eine Vertiefung in dem Bereich an, während ich ab April auch schon in einer Beratung zu diesem Thema Inhalte erarbeiten darf. Aber wie immer im Leben kommen bestimmt ein, zwei unerwartete Kurven. Auf die freue ich mich aber, schließlich war das akademische Interesse auch eine solche.

Porträt Jason Kilby
Jason Kilby ist in der Jungen GI eine wichtige Stimme für die virtuelle Hochschulgruppe der jungen Informatiker*innen.