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FachbereichNachbericht

#DevCamp18 in München: Frontiers of Computing

Innovative Ansätze wie Quantencomputing und Artificial Intelligence vergrößern deutlich die Anwendungsmöglichkeiten von Computersystemen in Gesellschaft, Organisationen, Unternehmen und dem persönlichen Umfeld. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Informatik hat die Hochschule München Ende April bei besten Münchener Frühlingswetter das DevCamp in der bayerischen Hauptstadt durchgeführt. Ziel war es, den Studierenden diese spannenden Entwicklungen näher zu bringen und ihnen erste praktische Einblicke zu verschaffen.

Künstliche Intelligenz mit Open Source Software

Prof. Dr. Rainer Schmidt, GI-Vertrauensdozent an der Hochschule München führte nach einer Begrüßung durch den Vize-Präsidenten der Hochschule Prof. Dr. Thomas Stumpp und einer kurzen Einführung einen Workshop zum Thema Artificial Intelligence with Open Source Software durch. „Konzepte und Technologien der künstlichen Intelligenz werden in immer mehr Bereichen verwendet, um kognitive Tätigkeiten und Entscheidungen zu automatisieren“, so Prof. Schmidt, der bereits in seinem Studium vor mehr als zwanzig Jahren ein neuronales Netz entwickelt hat. 

„Dazu kommen sowohl klassische Ansätze des Machine Learning als auch neue Ansätze aus dem Deep Learning Bereich zum Einsatz“, so Schmidt. Sein Workshop gab den Teilnehmern einen Überblick in die wichtigsten Konzepte und Technologien und zeigte deren Stärken und Schwächen auf. Im praktischen Teil wurde mit Python-basierten Technologien wie Tensorflow die praktische Umsetzung gezeigt.

Die Praxis des Quantencomputing 

„Quantencomputer versprechen, in manchen Bereichen leistungsfähiger als konventionelle Superrechner zu sein. So werden sie vermutlich die Entdeckung neuer Materialien und Berechnungen im Machine Learning stark beschleunigen“, sagt Prof. Dr. Sabine Tornow von der Hochschule München, eine der Organisatorinnen der Veranstaltung. Demnach würden die heute verwendeten Kryptographiesysteme unbrauchbar, falls es gelänge große Quantencomputer zu bauen. Quantensichere Kommunikationssysteme sollten deshalb in den nächsten Jahren entwickelt und eingesetzt werden. 

In ihrem Workshop führte Prof Tornow in die elementaren Konzepte der Quanteninformatik, wie z. B. Qubits, Verschränkung und Teleportation ein und es wuden Quantenalgorithmen und mögliche Einsatzbereiche vorgestellt. Zudem haben die Teilnehmer einfache Algorithmen auf einem Quantencomputer simuliert und implementiert.

Data-driven digital transformation processes in tourism applications

Barbara Keller & Michael Möhring von der Hochschule München führten den Workshop „Data-driven digital transformation processes in tourism applications“ durch. Basierend auf verschiedenen Fallstudien werden praktische Lösungsansätze für die digitale Transformation von Prozessen in Anwendungen im Bereich Tourismus vorgestellt. Diese neuen Ansätze sind nicht nur digital sondern hochgradig datengetrieben. Moderne Verfahren aus dem Bereich Big Data / Predicitve Analytics machen dies möglich. Zum einen soll dadurch das Erlebnis des Kunden gesteigert und sichergestellt werden. Zum anderen sollen Prozesse des Tourismusunternehmens hinsichtlich Kosten, Qualität und Zeit nachhaltig verbessert werden.

Agile Softwareentwicklung mit Scrum

Den agilen Entwicklungsprozess erlebbar machte Christoph Adelberger von Andrena Objects. Anhand von Lego-Bausätzen wurde die Softwareentwicklungsmethode Scrum ausprobiert und in einem Beispielprojekt erlebbar gemacht. „In diesem Workshop organisierten die Studierenden selbst die einzelnen Aufgaben in einem Sprint und werden dabei von erfahrenen Coaches betreut“, so Adelberger. „Er baut auf der Tatsache auf, dass Scrum ein Rahmenwerk zur agilen Projektorganisation ist und nicht zwingend eine Anleitung zur Erstellung eines bestimmten Produkts wie Code. Daher wollten wir die Arbeitsweise von Scrum und den Entwicklungsprozess von der Vision bis zum ersten Release vermitteln.“

Von kognitiven Chatbots zur Machine Learning Challenge

Wie man einfach einen intelligenten Chatbot entwickeln kann, hat Marvin Wiegand von IBM mit seinem Team gezeigt. „Wir sind mit einem Überblick über die verschiedenen Watson Services gestartet und haben gezeigt, wie man sie in der IBM Cloud nutzen kann. Danach sind wir an die Umsetzung gegangen und haben Schritt für Schritt gezeigt, wie man den Chatbot aufbaut, trainiert und für den Einsatz vorbereitet.“ Dabei waren logisches Denken und Interesse am Thema ausreichend für die erfolgreiche Teilnahme. Die Machine Learning Challenge von Christian Diemers gab einen Einblick in Machine Learning Verfahren. „Mit Hilfe des Machine Learning Studios und vorgegebenen Daten haben die Teilnehmer ein Modell trainiert und die Genauigkeit dieses Modells immer weiter verbessert“, so Diemers.

Und das war erst der Vormittag: In einem Barcamp konnten sich die knapp 100 Studierenden am Nachmittag selbst einbringen. So wurden Sessions abgehalten u.a. zur Entwicklung eines digitalen Flugblatts, zu Deep Learning mittels einer Lego-Sorting Machine, Applied Innovations Projects in Smart textiles oder der dunklen Seite der künstlichen Intelligenz. „Das war wirklich ein intensiver Tag, aber selten habe ich so viel mitgenommen aus einer Veranstaltung. Im nächsten Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei“, so eine Teilnehmerin des DevCamps 2018 in München.

Impressionen