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Meldung

„Keine Verbote“: Neues Positionspapier zu KI in der Bildung

Auch im Bildungswesen halten neue KI-Systeme Einzug. Welche Folgen das für die Bildung in Schule, Hochschule und Beruf hat, haben Fachleute der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) in einem neuen Positionspapier analysiert.

Wie wirkt sich Künstliche Intelligenz auf die Bildung aus? Dieser Frage gingen Fachleute der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) nach. Für das neue Positionspapier betrachtete die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Informatikdidaktiker*innen, KI-Wissenschaftler*innen und Informatik-Lehrkräften KI sowohl als Bildungsgegenstand als auch als Unterrichtswerkzeug. Dabei identifizierten die Autor*innen zentrale Herausforderungen, um die Kernaufgaben der Allgemeinbildung umzusetzen: Dazu zählt unter anderem die Förderung von Verantwortungsbewusstsein, Urteilsfähigkeit, Kreativität, Selbstbestimmtheit und gesellschaftlicher Partizipation in Bildungsprozessen in Schule, Hochschule und Beruf. Das Positionspapier enthält viele Erkenntnisse und klare Empfehlungen:

Informatische Kompetenzen deutlich stärken
Für die Autor*innen steht fest: Ohne Verständnis der grundlegenden Konzepte der digitalen vernetzten Welt – und dazu gehören auch Gegenstände und Methoden der KI – können Bildungsprozesse nicht zukunftsfähig gestaltet werden. Kompetenzen zum reflektierten Umgang mit KI-Technologien kombinieren die Ideen der Datenwissenschaften (Data Science) mit den Grundlagen aus der Informatik und schließen an multidisziplinäres Wissen an.

Differenziertere Betrachtung von KI entwickeln
In allen Phasen der Bildung kann Künstliche Intelligenz große Potenziale für mehr Bildungsgerechtigkeit bieten, von individualisierter Förderung bis hin zu einer inklusiveren Bildung. Der Einsatz von KI kann aber auch eine gleichberechtigte Teilhabe erschweren: etwa durch das Entstehen hoher Kosten für die Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen, durch datenschutzrechtliche Fragen oder durch den Einsatz von Werkzeugen, die sich didaktisch nicht für den Unterricht eignen.

Keine Verbote aussprechen
Verbote von KI-Werkzeugen im Bildungskontext werden seitens der Gesellschaft für Informatik jedoch nicht als erstrebenswert erachtet. Stattdessen müssen die Schulen und Hochschulen transparent machen, wann und unter welchen Voraussetzungen die Lernenden KI-basierte Werkzeuge einsetzen dürfen – sowohl in Bezug auf Studienleistungen (etwa beim wissenschaftlichen Schreiben, bei der Gliederung von Aufsätzen oder der Informationsrecherche) als auch mit Blick auf rechtliche Fragen (etwa Fragen, die den Datenschutz betreffen).

Das ganze Positionspapier finden Sie zum Nachlesen in unserer digitalen Bibliothek und unter diesem Link: https://dl.gi.de/bitstreams/7c533204-8a9e-4436-91a8-069b7d74fc8d/download

Ein kleiner Junge mit blauem Hemd, braunen Haaren und einer Brille steuert drei kleine blaue Roboter mit einem Tablet.
Viele haben beim Begriff Künstliche Intelligenz gleich Roboter vor Augen. Dass dahinter noch viel mehr stecken kann, sollten Schüler*innen im Unterricht lernen. (© stem.T4L/Unsplash)