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StellungnahmeMeldungSicherheit - Schutz und Zuverlässigkeit

GI sieht Lücken in der Nationalen Sicherheitsstrategie

Die Gesellschaft für Informatik (GI) bezieht zur Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesregierung bzgl. ihrer Pläne für eine stärkere Cybersicherheit Stellung. Sie weist dabei auf Lücken hin.

 

Berlin, 28. Juni 2023 | Die GI veröffentlicht eine Stellungnahme zur Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesregierung. Die am 14. Juni unter dem Titel „Wehrhaft. Resilient. Nachhaltig” vorgestellte Strategie behandelt das Thema Cybersicherheit mit hoher Relevanz, lässt bzgl. konkreter Pläne aber viele offene Fragen.

Prof. Dr. rer. nat Daniel Loebenberger, Sprecher des Fachbereichs „Sicherheit“ der Gesellschaft für Informatik: „Die Nationale Sicherheitsstrategie erkennt die hohe Relevanz einer starken Cybersicherheit für Deutschland an. Leider fehlen der Strategie konkrete Ideen und konsequente Ausformulierungen. Beispielsweise ist eine weite Verbreitung von Open-Source-Technologien unabdingbar, um technologisch souverän agieren zu können und weniger Angriffsfläche zu bieten. Leider fällt der Begriff Open Source in dem Papier kein einziges Mal. Äußerst kritisch ist außerdem, dass die Bundesregierung sich nicht konsequent davon distanziert, nicht öffentlich bekannte Schwachstellen auszunutzen. Eine damit verbundene Geheimhaltung von Sicherheitslücken kann zu massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schäden führen.“

Die GI fordert daher in ihrer Stellungnahme,

  1. in der Cyberabwehr auf Prävention statt auf intrusive Maßnahmen zu setzen,
  2. eine Meldepflicht für Sicherheitslücken (Responsible Disclosure) für alle Bundesbehörden einzuführen,
  3. Open Source als wichtige Basis für technologische Souveränität und eine starke Cyberabwehr anzuerkennen und entsprechend zu stärken,
  4. Wissenschaft und Zivilgesellschaft bei allen angekündigten weiteren Strategien als gleichberechtigten Partner einzubeziehen.

Download: GI-Stellungnahme zur Nationalen Sicherheitsstrategie vom 14. Juni 2023

Pressekontakt:

Linda Schwarz
Referentin Politik & Wissenschaft
Geschäftsstelle Berlin im Spreepalais am Dom
Anna-Louisa-Karsch-Str. 2, 10178 Berlin
E-Mail: linda.schwarz@gi.de
Tel: +49 1590 648 79 87

Prof. Dr. Daniel Loebenberger, Leiter des Fachbereichs "Sicherheit" der GI
Geheim gehaltene Sicherheitslücken können zu massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schäden führen. Die GI fordert daher eine Meldepflicht. Foto © Nick Boldon / Unsplash