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Pressemitteilung

GI ernennt Prof. Dr. Oliver Deussen, Dr. Constanze Kurz, Prof. Dr. Mathias Weske und Prof. Dr. Heidi Schelhowe † zu Fellows

Im Rahmen der INFORMATIK 2021 ehrt die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) dieses Jahr vier Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um die Informatik verdient gemacht haben.

Berlin, 01. Oktober 2021 – Die Gesellschaft für Informatik e.V. ernennt Dr. Oliver Deussen, Dr. Constanze Kurz, Prof. Dr. Mathias Weske und Prof. Dr. Heidi Schelhowe † zu Fellows. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen der INFORMATIK 2021, der 51. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik in virtuellem Rahmen.

Mit der Auszeichnung zum Fellow ehrt die Gesellschaft für Informatik e.V. jährlich Informatikerinnen und Informatiker, die sich aktiv für die nachhaltige Förderung der Informatik einsetzen, das Ansehen der Informatik im In- und Ausland mehren oder durch ihre engagierte Mitarbeit die GI in besonderer Weise bereichern.

GI-Präsident Prof. Dr. Hannes Federrath: „Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und den damit einhergehenden Herausforderungen, braucht es starke Visionen für die Zukunft der Informatik. Mit Prof. Dr. Oliver Deussen, Dr. Constanze Kurz, Prof. Dr. Mathias Weske und Prof. Dr. Heidi Schelhowe † zeichnen wir vier außergewöhnliche Persönlichkeiten aus, die eine verantwortungsvolle Entwicklung der Informatik maßgeblich vorangetrieben haben und weiterhin vorantreiben.“

Mit Prof. Dr. Oliver Deussen ehrt die GI einen der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Visualisierung. Ein besonderer Fokus seiner Arbeit stellt die Darstellung von Pflanzen, Landschaften und Ökosystemen dar. Dabei legt Oliver Deussen sehr viel Wert auf eine verständliche und populärwissenschaftliche Vermittlung seiner Forschungsthemen. Unter anderem hat er einem breiten Publikum die technischen Möglichkeiten zur Manipulation von Bildern nähergebracht – ein Thema, das über die Informatik hinaus gerade in Zeiten von „Fake News“ von hoher gesellschaftlicher und politischer Bedeutung ist.

Mit Dr. Constanze Kurz ehrt die GI eine Informatikerin, Journalistin und Autorin, deren technisch fundierte Expertise in aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen von Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik gleichermaßen geschätzt wird. Ihre kritische Einordnung bietet Fachleuten und Öffentlichkeit Orientierung in komplexen Sachverhalten. Fachlich ist Constanze Kurz im Themenfeld der informationellen Selbstbestimmung anzusiedeln. Hier hat sie sich insbesondere der Themen elektronische Wahlen, Cybersicherheit, Transparenz sowie der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme angenommen.

Mit Prof. Dr. Mathias Weske ehrt die GI einen Wissenschaftler, der den Modellierungsstandard Business Process Model and Notation (BPMN) in der akademischen Diskussion etabliert und wissenschaftliche Erkenntnisse in den Standardisierungsprozess zurückgespielt hat. Damit hat er in vorbildlicher Weise Wissenschaft und Praxis verwoben. Der Schwerpunkt von Mathias Weske liegt auf den Gebieten Prozessmanagement und Prozessmodellierung, die er durch Lehrbücher und Online-Kurse vielen Interessierten anschaulich nahebringt.

Mit Prof. Dr. Heidi Schelhowe † ehrt die GI eine Hochschullehrerin, die sich bereits früh mit Fragen des gesellschaftlichen Wandels durch Informationstechnologien beschäftigt und das Thema Gender in der Informatik maßgeblich mitgeprägt hat. Fachlich war Heidi Schelhowe breit aufgestellt. Nach einem Studium der Germanistik und der Theologie und dem Referendariat für den Schuldienst schloss sie ein Informatikstudium an und spezialisierte sich schnell auf das Thema „Digitale Medien in der Bildung“. Als Vorreiterin der Genderdebatte in der Informatik und beim Einsatz digitaler Medien in der Schule hat sie Lehrkräfte und Gesellschaft für soziologische Aspekte der Informatik interessiert und begeistert. Sie trug mit Ihrem Engagement dazu bei, eine sozialorientierte Informatik voranzubringen und das „Nerd“-Image der Informatik in Frage zu stellen.

Frau Prof. Dr. Schelhowe verstarb am 11. August 2021 in Bremen.