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IUGMeldung

GI-Fachleute veröffentlichen Stellungnahme zum Dritten Gleichstellungsbericht

In ihrer Stellungnahme zum Gutachten „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“ hebt die Fachgruppe „Frauen und Informatik“ der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) die Rolle der Informatik für eine geschlechtergerechte Digitalisierung hervor.

Am 26. Januar hat die Sachverständigenkommission für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung ihr Gutachten „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“anBundesgleichstellungsministerin Franziska Giffey übergeben. Gemeinsam mit der Stellungnahme der Bundesregierung, die in den kommenden Monaten erarbeitet wird, bildet es den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Mit einer Stellungnahme haben die GI-Fachgruppe „Frauen und Informatik“ und der Fachbereich „Informatik und Gesellschaft“ nun Position bezogen:

„Das Gutachten zum Dritten Gleichstellungsbericht adressiert umfassend die Themen, mit denen wir uns seit vielen Jahren befassen“, erklärt Dr. Ursula Köhler, Sprecherin der Fachgruppe Frauen und Informatik. „Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an der Digitalisierung erfordert Maßnahmen in vielen Bereichen: Beginnend bei Geschlechterstereotypen bereits im frühen Kindesalter, über gendersensible Ausbildungs- und Studieninhalte bis zu Zugang und Verbleib von Informatikerinnen in der Digitalbranche und der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit. Wir hoffen auf die Umsetzung der im Gutachten aufgestellten Forderungen und unterstützen sie gerne mit unserer Expertise.“

Die Stellungnahme wurde in enger Abstimmung mit dem übergeordneten GI-Fachbereich „Informatik und Gesellschaft“ verfasst und geht insbesondere auf die Themen Technikgestaltung, Kompetenzen und Datenschutz ein.

Dr. Stefan Ullrich, Mitglied der Sachverständigenkommission des Gleichstellungsberichts und stellvertretender Sprecher des GI-Fachbereichs „Informatik und Gesellschaft“ stellt eine der 101 Forderungen der Sachverständigenkommission heraus: „Die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben unabhängig vom Geschlecht erfordert in der vernetzten Gesellschaft kritische, digitalisierungsbezogene Kompetenzen. Daher sind essentielle Bildungsinhalte, also Datenschutz, IT-Sicherheit und andere Themen der Informatik, bereits in der frühen Bildung zu vermitteln.“

Insbesondere die Bildungsstandards Informatik der Gesellschaft für Informatik seien hierbei zu berücksichtigen. Dort werde an zentraler Stelle eine Auseinandersetzung mit normativen, rechtlichen, ethischen und sozialen Aspekten der Informatik gefordert. „Wenn wir den Blick von den Schülerinnen und Schülern hin zu den Lehrkräften wenden, sollten wir auch dort digitalisierungsbezogene Genderkompetenz mit geeigneten Fortbildungsangeboten weiter ausbilden. Die GI könnte ganz praktisch hierbei helfen“, so Ullrich.

Die gesamte Stellungnahme steht zum Download (PDF) zur Verfügung.