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Meldung

Die Gesellschaft für Informatik beim virtuellen Internet Governance Forum 2020

Von 2. bis 17. November fand das globale Internet Governance Forum erstmal virtuell statt mit über 6000 Teilnehmenden aus 175 Ländern.

2019 hatte die Gesellschaft für Informatik mit dem Youth IGF Summit einen neuen Maßstab für die Einbindung von jungen Menschen in das Internet Governance Forum (IGF) der Vereinten Nationen gesetzt. Über 100 junge Menschen als allen Weltregionen kamen vor einem Jahr in Berlin zusammen und formulierten Forderungen für die Zukunft des Internet an Regierungen, den Privatsektor und internationale Organisationen.

Die Notwendigkeit, junge Menschen im digitalpolitischen Austausch einzubinden, wurde durch den beispielgebenden Prozess im Rahmen des YIGF-Summits 2019 im letzten Jahr von der internationalen Gemeinschaft erkannt, und so wurde auch 2020 ein Beteiligungsprozess für junge Menschen zu Fragen der Internet Governance unter Leitung der Gesellschaft für Informatik umgesetzt. Die Ergebnisse flossen in das 15. Internet Governance Forum ein, das unter dem Leitthema „Internet for human resilience and solidarity“ stand und in diesem Jahr erstmals virtuell über einen Zeitraum von zweieinhalb Wochen stattfand.

Elisabeth Schauermann, Internet Governance-Expertin bei der Gesellschaft für Informatik: „Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wurde das mehrmonatige GI-Nachwuchsprojekt Youth4DigitalSustainability umgesetzt. Die 50 internationalen Expert*innen, die darin vernetzt wurden, haben zwölf Empfehlungen zur Steigerung der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen digitalen Nachhaltigkeit erarbeitet und diese mit Entscheidungsträger*innen diskutiert.“

So wurde in einem Youth Flash Talk zum Thema Umwelt mit Cristina Martinez und Ilias Iakovidis von der Europäischen Kommission erörtert, wie Wissen und Bewusstsein für Umweltauswirkungen der Digitalisierung in der Breite erhöht werden können. Im von der GI organisierten Workshop Youth & Sustainability wurde mit Europaabgeordneten Rasmus Andresen, Fridays for Future-Organisator Raphael Reimann, und den Internet Governance Expert*innen Lily Edinam Botsyoe, Edmon Chung und Josaphat Tjiho erarbeitet, wie effektive Zusammenarbeit unterschiedlicher Stakeholder für mehr Nachhaltigkeit aussehen kann.

Die Arbeitsgruppenmitglieder des Youth4DigitalSustainability-Projekts waren in zahllosen Formaten sichtbar und haben ihre Standpunkte vertreten, zum Beispiel im High-Level Track „Umwelt“ und in der Abschlussveranstaltung der UN. Auch in anderen Themenkreisen war die Gesellschaft für Informatik aktiv, zum Beispiel beim Youth Flash Talk zum Thema Sicherheit im Austausch mit der UN-Organisation End Violence Against Children.

Anriette Esterhuysen, die Vorsitzende der Multi-Stakeholder Advisory Group des IGF holte sich Input im Format „The IGF and capacity development“, wie junge Menschen im internationalen digitalpolitischen Austausch Fuß fassen können. Das Sekretariat des Internet Governance Forum hielt einen virtuellen Jugendgipfel ab, nach Vorbild des GI-Projekts im Vorjahr. Inhaltliche GI-Beteiligung fand in einem von der International Telecommunication Union moderierten Panel zu digitaler Bildung statt.

Eine internationale Konferenz mit mehreren Tausend Teilnehmenden in den virtuellen Raum zu übertragen hat ohne Zweifel diverse Tücken, aber ein positiver Aspekt ist, dass so junge Menschen und andere Gruppen, für die die Anreise oft eine nicht zu unterschätzende finanzielle oder bürokratische Hürde darstellt, gleichberechtigt teilnehmen konnten. 2021 soll das Internet Governance Forum in Polen stattfinden, 2022 in Addis Abeba.