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Die Bundesweite Informatikwettbewerbe

Die Bundesweite Informatikwettbewerbe sollen bei jungen Menschen das Interesse für Informatik wecken, Begabungen aufspüren und fördern. Sie richten sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und bieten ihnen einen jeweils altersgerechten Einstieg in das Fach.

  • Informatik-Biber: Klassen 3 bis 13 – ohne Vorkenntnisse
  • Jugendwettbewerb Informatik: ab Klasse 5 – mitmachen und programmieren lernen
  • Bundeswettbewerb Informatik: bis 21 Jahre – mit Vorkenntnissen
  • Informatik-Olympiade: Auswahlverfahren unter den besten Teilnehmer aus dem Bundeswettbewerb

Hintergrund

Der Bundesweite Informatikwettbewerbe (BwInf) wurde 1980 von der Gesellschaft für Informatik e.V. ins Leben gerufen, damals noch mit von den Teilnehmern selbst gewählten Aufgaben. In seiner heutigen, leistungsorientierten Form mit festen Aufgaben des Aufgabenausschusses besteht der Bundesweite Informatikwettbewerbe seit dem 18. Juli 1983.

Damit steht der BwInf in der ersten Reihe der modernen Informatik in Deutschland. So stand der BwInf auch in der ersten Reihe, als 1989 die erste Internationale Informatikolympiade stattfand und war eins von gerade mal 13 Ländern, das seit Tag 1 der IOI dabei war. Die Erfahrung half den Verantwortlichen des BwInf auch, das internationale Bebras-Projekt mit auf den Weg zu bringen, dessen deutscher Zweig der Informatik-Biber ist. Seit 2016 gibt es neben dem anspruchsvollen BwInf und dem Informatik-Biber für Einsteiger auch den Jugendwettbewerb Informatik (JwInf).

Mittlerweile sind Programmierumgebungen wie Blockly (beim JwInf) und Apps für Android und iOS (beim Informatik-Biber) Teil des Instrumentariums der Bundesweiten Informatikwettbewerbe, doch der BwInf ist immer noch aktiv, und setzt jedes Jahr neue Akzente und Teilnehmerrekorde.

Die Bundesweite Informatikwettbewerbe werden getragen von der Gesellschaft für Informatik e.V., der Fraunhofer-Gesellschaft und dem Max Planck-Institut Informatik und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.


Wettbewerbe

Der Informatik-Biber ist das Einstiegsformat der Bundesweiten Informatikwettbewerbe (BwInf). Mehr Kinder und Jugendliche denn je starteten beim jüngsten Informatik-Biber und stellten sich Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades von Fragen rund um IP-Adressen bei einem Multiplayerspiel bis hin zu Aufgaben über die Eigenschaften von Bonbonnieren oder die Bedeutung von Flaggen am Strand.

Seit seiner Premiere im 2007 verzeichnet der größte Informatik-Wettbewerb Deutschlands alljährlich neue Rekordzahlen. Nach knapp 250.000 Teilnahmen im letzten Jahr waren in diesem Jahr 290.808 Kinder und Jugendliche dabei und das rund um den Globus: nicht nur Schülerinnen und Schüler in Deutschland, sondern auch von deutschen Schule z.B. aus Mountain View (USA), Quito (Ecuador), Lissabon (Portugal), Shanghai (China) oder Accra (Ghana) stellten sich online den Biber-Aufgaben.

Stetig steigende Teilnehmerzahlen zeigen, wie erfolgreich das Wettbewerbsformat ist. Während bei der offiziellen Premiere 21.802 Schülerinnen und Schüler dabei waren, steigt die Zahl seither stetig. Bis heute nahmen 1.498.543 Kinder und Jugendliche am Informatik-Biber teil, der Anteil der Mädchen stieg von 32,8 Prozent auf 43,9 Prozent an.

Weitere Informationen unter: www.informatik-biber.de

Der Jugendwettbewerb Informatik richtet sich an Informatik interessierte Schülerinnen und Schüler, die wenig oder noch gar keine Erfahrung im Programmieren haben. In diesem Jahr fand er zum ersten Mal statt - mit einer für einen Programmier-Contest überproportionalen Mädchenquote: 2714 – so viele Mädchen nahmen an der Premiere des Jugendwettbewerbs Informatik (JwInf) teil, das entspricht rund 32 Prozent der Gesamtteilnehmerzahl.

Beim JwInf können Schüler auch ohne Kenntnisse einer Programmiersprache einfache aber auch anspruchsvolle Programmieraufgaben lösen. Das Programmieren erfolgt durch einfaches Zusammenschieben von Bausteinen zu ganzen Programmen. Eine Einführung erklärt, wie das funktioniert, und führt in die grundlegenden Programmierkonzepte ein.

Der eigentliche Wettbewerb hat spannende und alltägliche Aufgaben aus der Programmierung, die von der Art an Wettbewerben wie den Informatik-Olympiaden angelehnt sind.

Mithilfe der Block-orientierten Programmierumgebung "Blockly" können Programme durch das Zusammenschieben von Bausteinen geschrieben werden – ähnlich zu "Scratch". Konzepte von Programmiersprachen wie Anweisungen, Bedingen, Schleifen können damit erlernt und verwendet werden, ohne dass zu viel Zeit auf das Erlernen der Syntax einzelner Sprachen und ihrer Feinheiten verwendet werden muss.

Weitere Informationen unter: www.jwinf.de.

Ausprobieren und Teilnehmen kann man unter wettbewerb.jwinf.de.

Der Bundeswettbewerb Informatik gehört zu den bundesweiten Schülerwettbewerben, die von den Kultusministern der Länder empfohlen werden. Er richtet sich an Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr, die sich noch in der Ausbildung an einer deutschen Schule befinden.

Der Wettbewerb beginnt am 1. September, dauert etwa ein Jahr und besteht aus drei Runden. In der ersten und zweiten Runde sind fünf bzw. drei Aufgaben zu Hause zu bearbeiten. Dabei können die Aufgaben der ersten Runde ohne größere Informatikkenntnisse gelöst werden; die Aufgaben der zweiten Runde sind deutlich schwieriger.

In der ersten Runde ist Gruppenarbeit zugelassen und erwünscht. An der zweiten Runde dürfen jene teilnehmen, die allein oder zusammen mit anderen wenigstens drei Aufgaben weitgehend richtig gelöst haben. In der zweiten Runde ist dann selbstständige Einzelarbeit gefordert. Die Bewertung erfolgt durch eine relative Platzierung der Arbeiten. Die zweite Runde beginnt im Allgemeinen Ende Dezember und die dritte Runde, die Endrunde, folgt dann Anfang September des Folgejahres.

Die ca. dreißig bundesweit Besten werden zur dritten Runde, einem Kolloquium, eingeladen. Darin führt jeder ein Gespräch mit je einem Informatiker aus Schule und Hochschule und analysiert und bearbeitet im Team zwei Informatik-Probleme.

Weitere Informationen unter: www.bwinf.de/bundeswettbewerb/

Teilnehmer des Bundeswettbewerbs Informatik können neben dem nationalen Erfolg auch nach den internationalen Sternen greifen, indem sie versuchen, sich in mehreren Trainingsrunden für das sechsköpfige Team zu qualifizieren, das an der Baltischen Olympiade in Informatik teilnimmt, kurz: BOI.

Vier besonders hervorragende Teilnehmer und Teilnehmerinnen können sich auch für das Team qualifizieren, das zuerst an der Zentraleuropäischen Olympiade in Informatik, auch bekannt als CEOI, teilnimmt, und schließlich bei der Internationalen Informatikolympiade (IOI) antritt.

Weitere Informationen unter: www.bwinf.de/olympiade/