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Meldung

CEPIS äußert Bedenken zur Übernahme von ARM durch NVIDIA

In einem offenen Brief an die EU-Kommission reagiert das Council of European Professional Informatics Societies (CEPIS) mit Besorgnis auf die bevorstehende Übernahme

Brüssel 11.02.2021 – Das Legal and Security Issues Special Interest Network (LSI SIN) des europäischen Dachverbandes der Computergesellschaften CEPIS hat in einem offenen Brief an die EU-Kommissarin für Digitales Margrethe Vestager und den EU-Kommissar für den Binnenmarkt Thierry Breton seine Bedenken über die erwartete Übernahme des britischen Prozessorarchitekten ARM durch den U.S.-amerikanischen Chip-Entwickler NVIDIA geäußert.

Die Gruppe erklärt, sie habe die Situation analysiert und ernsthafte Gründe zur Besorgnis gefunden. Das LSI SIN ist der Meinung, dass die Zulassung eines Mikroprozessor-Monopols durch ein US-Unternehmen innerhalb der Gerichtsbarkeit der USA künftige Innovationen verzerren, ihre Zwangsbefugnisse erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen verringern könnte.

Die geplante Übernahme von Arm sollte daher als wettbewerbswidrig abgewendet und die europäische Chip-Entwicklung und -Produktion unterstützt werden.

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) hatte bereits im Oktober 2020 in einer Pressemitteilung ähnliche ihre Bedenken geäußert und ebenfalls für eine Unterstützung der europäischen Chip-Entwicklung und -Produktion plädiert: „Die für 40 Milliarden U.S.-Dollar geplante Übernahme von ARM durch den U.S.-amerikanischen Chip-Entwickler NVIDIA stellt eine ernste Bedrohung für die technologische Souveränität Europas dar.“

Weitere Informationen zum Thema finden sich in der GI-Meldung vom 06.10.2020: ARM-Übernahme durch US-Unternehmen bedroht europäische Hardware-Entwicklung

Der offene Brief des CEPIS an die EU-Kommission vom 08.02.2021 ist hier zu finden: Concerning: Anticipated acquisition by Nvidia of Arm’s Intellectual Property Group business