Beschreibung
Das soll sich jetzt ändern: Eine agilere und digitalere Verwaltung, die konsequent aus der Nutzendenperspektive heraus gedacht wird – das verspricht die amtierende Bundesregierung im Koalitionsvertrag.
Aktuelle Studien wie der eGovernment MONITOR 2021 der Initiative D21 e.V. zeigen jedoch: Der Weg dahin ist noch weit. Zwar gibt es mittlerweile immer mehr Online-Angebote, doch schaffen diese bei Verwaltungsmitarbeiter*innen und Nutzenden oft noch Überforderung statt Entlastung. Die Folge: Die digitale Verwaltung kommt nicht in der Breite der Bevölkerung an. Schlimmer noch: Der eGovernment MONITOR 2021 verzeichnet einen starken Rückgang der Nutzer*innen-Zufriedenheit.
Gemeinsam mit Fachleuten aus Politik, IT und Wissenschaft möchten wir einen Blick hinter die Kulissen der Verwaltungsdigitalisierung werfen, Herausforderungen und Lösungsoptionen diskutieren. Wir möchten beleuchten, welche politischen Rahmenbedingungen es braucht, um eine bundesweit einheitliche Qualität digitaler Verwaltungsdienste zu gewährleisten und die Zufriedenheit aller Bürger*innen zu steigern. Außerdem soll natürlich erörtert werden, wie und welche digitalen Nutzungskompetenzen aufgebaut werden müssen und welche technischen Infrastrukturen eine sichere, wirksame digitale Verwaltung benötigt.
Ab 9:00 Uhr startet der Live-Stream des WebTalks hier: https://youtu.be/Z3VEGpe6e4s
Referent*innen
Simon Nestler
Professor für Mensch-Computer-Interaktion an der Technischen Hochschule Ingolstadt
Prof. Dr. Simon Nestler ist Professor für Mensch-Computer-Interaktion an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Er berät Bundesbehörden, Landesbehörden sowie Städte und Kommunen zu Usability und User Experience (UUX). Im Fokus steht dabei die Begutachtung von behördlichen Fachanwendungen, Standardsoftware und Webportalen in Hinblick auf Softwareergonomie und Barrierefreiheit. Darüber hinaus begleitet er Behörden und Hersteller im Rahmen seines UUX Consultings auch entwicklungsbegleitend in komplexen Digitalisierungsprojekten. Simon Nestler ist Mitglied im Präsidiums der Gesellschaft für Informatik, wurde 2018 als GI Junior Fellow ausgezeichnet und ist Mitglied des Ausschusses für Barrierefreie Informationstechnik.
Luise Kranich
Bundesministerium des Inneren und für Heimat, Referatsleiterin Rahmenarchitektur, Standardisierung für Plattformsysteme und für Digitale Services
Luise Kranich ist seit April 2022 Referatsleiterin im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). Derzeit verantwortet sie innerhalb der Abteilung „Digitale Verwaltung; Steuerung OZG“ die Themen „Rahmenarchitektur, Standardisierung für Plattformsysteme und für Digitale Services“, zuvor koordinierte sie mit ihrem Team im Referat „Digitalisierungsprogramme Bund und Föderal“ die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG).
Im BMI ist Luise Newcomerin und Quereinsteigerin: Bis März 2022 war sie am FZI Forschungszentrum Informatik für die Berliner Außenstelle und den Forschungsbereich „Innovation, Strategie und Transfer“ verantwortlich. Neben strategischen Initiativen und organisatorischen Neuausrichtungen engagierte sie sich in der angewandten Informatikforschung zu technologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Fragen der Digitalisierung und arbeitete daran, dass Smart Data, Künstliche Intelligenz und digitale Plattformen sinnstiftend und unter Wahrung der digitalen Souveränität eingesetzt werden können.
Fedor Ruhose
CIO/CDO Rheinland-Pfalz
Fedor Ruhose ist seit dem 18. Mai 2021 Staatssekretär und Amtschef im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung und seit Juni 2021 Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnik (CIO) und Digitalisierung (CDO) in Rheinland-Pfalz. Von 2007 bis 2011 arbeitete Ruhose im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz als persönlicher Referent des Ministers, Referent für Grundsatz- und Koordinierungsaufgaben im Ministerbüro und als stellvertretender Leiter des Ministerbüros. 2011 wechselte er als Geschäftsführer zur SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag. 2013 wurde Fedor Ruhose Leiter des Ministerbüros im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie. Anschließend kehrte er von 2014 bis 2021 als Geschäftsführer zur Landtagsfraktion der SPD in Rheinland-Pfalz zurück.