INFORMATIK 2021: Workshop "Modellierungslehre digitalisieren"
Der Workshop "Modellierungslehre digitalisieren" auf der INFORMATIK 2021 lädt die Fachcommunity zum Austausch über Möglichkeiten und Herausforderungen in Bezug auf die Digitalisierung der Modellierungslehre ein und stellt erste Ergebnisse aus dem Projekt KEA-Mod vor.
Veranstaltungsort
OnlineBeschreibung
Die Modellierung anhand verschiedener Modellierungssprachen wie z.B. Entity-Relationship-Model (ERM), Unified Modeling Notation (UML) oder der Business Process Model and Notation (BPMN) ist fester Bestandteil der (wirtschafts-)informatischen Hochschulbildung und zahlreicher verwandter Studiengänge. Bislang wird Modellierung in der Hochschullehre überwiegend in klassischen Frontalveranstaltungen, wie z.B. Vorlesungen unterrichtet. Eine individuelle Betreuung der Studierenden ist in diesen Formaten nur bedingt möglich. Hier stellt sich die Frage, inwiefern digitale Tools dazu beitragen können, Dozierende in der Lehre zu unterstützen und eine individuelle Begleitung von Studierenden zu ermöglichen. Zu den möglichen Tools zählen digitale Modellierungswerkzeuge und E-Assessment-Verfahren, aber auch E-Learning-Plattformen. Vor diesem Hintergrund wird im Projekt KEA-Mod eine E-Assessment-Plattform entwickelt, die an unterschiedliche Hochschulstandorte transferiert werden kann. Der Fokus dieser Plattform liegt auf der Bereitstellung verschiedener Aufgabentypen anhand derer relevante Kompetenzen für das Themengebiet Modellierung automatisiert geprüft werden können.
Unser Workshop lädt die Fachcommunity zum Austausch über Möglichkeiten und Herausforderungen in Bezug auf die Digitalisierung der Modellierungslehre ein und stellt erste Ergebnisse aus dem Projekt KEA-Mod vor. Neben einer Keynote von Prof. Dr. Ulrich Frank (Universität Duisburg-Essen) und einem WebTalk mit unterschiedlichen Expert*innen, präsentieren wir Ihnen unsere KEA-Mod-Plattform sowie unser Kompetenzmodell für die grafische Modellierung.
Informationen zum WebTalk
Was versprechen sich die Lehrenden von digitalen Tools und welche Erfahrungen konnten sie bereits in der Praxis sammeln? Welche Bedenken gibt es möglicherweise aus studentischer Perspektive? Im Rahmen unseres WebTalks diskutieren wir diese und weitere spannende Fragen mit einem hochkarätigen Podium. Wir freuen uns, wenn Sie sich aktiv an der Diskussion beteiligen und Ihre Perspektive einbringen.
Die eingeladenen Expert*innen:
- Prof. Dr. Dominik Bork, Institut für Information Systems Engineering, TU Wien
- Prof. Dr. Peter Fettke, Institut für Wirtschaftsinformatik, Universität des Saarlandes
- Prof. Dr. Ulrich Frank, Institut für Informatik und Wirtschaftsinformatik, Universität Duisburg-Essen
- Thorben Neumann, 10. Semester Informatik, Hochschule Emden-Leer
- Dr. Kristina Rosenthal, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Entwicklung von Informationssystemen (EvIS), FernUniversität in Hagen
Moderation:
- Dr. Judith Michael, Lehrstuhl für Software Engineering, RWTH Aachen
Der Workshop wird vom Projekt KEA-Mod ausgerichtet und findet im Rahmen der Informatik 2021 statt. KEA-Mod wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Organisation: Pauline Junginger (GI), Peter Pfeiffer (DFKI), Gunther Schiefer (KIT), Selina Schüler (KIT), Michael Striewe (Universität Duisburg-Essen) und Meike Ullrich (KIT)
Zur Registrierung für die Informatik 2021.
Programm
Session 1: 14:00-15:00 Uhr
14:00-14:05 Uhr Begrüßung
14:05-14:40 Uhr Keynote „Modellierungslehre im Umbruch? Chancen der Digitalisierung“
- Prof. Dr. Ulrich Frank, Universität Duisburg-Essen
14:40-15:00 Uhr Diskussion
15:00-15:15 Uhr Pause
Session 2: 15:15-16:30 Uhr
15:15-16:05 Uhr Vorstellung KEA-Mod Plattform
- Selina Schüler, KIT
- Peter Pfeiffer, DFKI
16:05-16:30 Uhr Präsentation Kompetenzmodell
- Chantal Soyka, Universität Paderborn
16:30-16:45 Uhr Pause
Session 3: 16:45-18:00 Uhr
16:45-17:55 Uhr WebTalk
- Prof. Dr. Peter Fettke, Institut für Wirtschaftsinformatik, Universität des Saarlandes
- Prof. Dr. Dominik Bork, Institut für Information Systems Engineering, TU Wien
- Dr. Kristina Rosenthal, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Entwicklung von Informationssystemen (EvIS), FernUniversität in Hagen
- Prof. Dr. Ulrich Frank, Institut für Informatik und Wirtschaftsinformatik, Universität Duisburg-Essen
- Thorben Neumann, 10. Semester Informatik, Hochschule Emden-Leer
Moderation: Dr. Judith Michael, Lehrstuhl für Software Engineering, RWTH Aachen
17:55-18:00 Uhr Abschluss
Referent*innen
Dr. Dominik Bork
Assistenzprofessor für Business Systems Engineering, TU Wien
Dominik Bork ist Assistenzprofessor für Business Systems Engineering an der Fakultät für Informatik, Institut für Information Systems Engineering, Gruppe Wirtschaftsinformatik an der TU Wien. Seine Forschungsinteressen umfassen konzeptionelle Modellierung, Model Engineering und die Entwicklung von Web-Modellierungswerkzeugen. Ein Hauptaugenmerk seiner aktuellen Forschung liegt auf empirischen Aspekten der konzeptionellen Modellierung und dem gegenseitigen Nutzen von konzeptioneller Modellierung und Künstlicher Intelligenz. Dominik unterrichtet regelmäßig Modellierungskurse an verschiedenen Universitäten und ist am Projekt eInformatics@Austria beteiligt. Das Projekt zielt darauf ab, MOOCs für die grundlegende Informatikausbildung, einschließlich Modellierung, zu entwickeln.
Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte: https://www.model-engineering.info/.
„Die Digitalisierung der Modellierungslehre kann nur über gute, digitale Modellierungswerkzeuge funktionieren. Derzeitige Tools unterstützen die Modellierungslehre nur unzureichend da sie zu hohe Einstiegsbarrieren aufbauen (Interoperabilität, intuitive Graphische Nutzerschnittstellen (GUI)) und nur eingeschränkte Funktionalität bereithalten (bspw. kollaborative Modellierung, Code Generierung). Wenn wir über die Digitalisierung der Modellierungslehre diskutieren, müssen wir auch das Tooling betrachten.“
Prof. Dr. Peter Fettke
Professor für Wirtschaftsinformatik, Universität des Saarlandes
Peter Fettke ist Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität des Saarlandes und Principal Researcher, Research Fellow und Forschungsgruppenleiter am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken. In seiner Forschung befasst er sich zusammen mit seiner rund 30-köpfigen Forschungsgruppe insbesondere mit der Schnittstelle der Themenkomplexe Wirtschaftsinformatik und Künstlicher Intelligenz (KI), insbesondere der Modellierung rechnerintegrierter Systeme und innovativer Anwendungskonzepte. Seine Arbeiten zählen zu den meistzitierten Artikeln international führender Zeitschriften zur Wirtschaftsinformatik und er gehört zu den Top 10 der meistzitierten Wissenschaftler am DFKI. Er ist Co-Editor-in-Chief der Zeitschrift „Enterprise Modelling and Information Systems Architectures“ (EMISAJ).
„Die Modellierung computerintegrierter Systeme ist die Schlüsselkompetenz im Zeitalter der Digitalisierung.“
Prof. Dr. Ulrich Frank
Professor für Wirtschaftsinformatik und Unternehmensmodellierung, Universität Duisburg-Essen
Ulrich Frank ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Unternehmensmodellierung am Institut für Informatik und Wirtschaftsinformatik der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschung ist auf Sprachen, Methoden und Werkzeuge zur Unternehmensmodellierung gerichtet. In den letzten Jahren hat er sich insbesondere mit Spracharchitekturen beschäftigt, die beliebig viele Klassifikationsebenen („multi-level“) erlauben. Daneben ist er an wissenschaftstheoretischen Fragen im Allgemeinen, an grundlegenden Fragen der Forschung in der Wirtschaftsinformatik im Besonderen, wie etwa die nach Grenzen der Automatisierbarkeit, interessiert.
„Die Digitalisierung eröffnet die Möglichkeit, gemeinsam eine höhere Qualität von Lehrmaterialien zu erreichen, etwa durch eine Plattform, auf der Beispielmodelle, Lehrvideos und andere Lehrmaterialien angeboten werden. Dabei ist auch an Werkzeuge zu denken, die eine dedizierte Unterstützung von Lernprozessen bieten.“
Dr. Judith Michael
PostDoc und Teamleiterin, Lehrstuhl für Software Engineering, RWTH Aachen
Judith Michael ist PostDoc und Teamleiterin für Modell-basierte Assistenz- und Informationsservices am Lehrstuhl für Software Engineering der RWTH Aachen. In der Forschung befasst sie sich mit der (konzeptuellen) Modellierung von z.B. Datenschutzerklärungen oder menschlichen Verhaltenszielen für Assistenzsysteme, der Modell-basierten Entwicklung von Assistenz- und Informationssystemen sowie der Konzeption der entsprechenden Softwarearchitekturen. Sie engagiert sich im Querschnittsfachausschuss Modellierung (QFAM) der GI sowie im Fachbereich Softwaretechnik und der Fachgruppe EMISA.
Thorben Neumann
Informatikstudent, HS Emden-Leer
Thorben Neumann ist 25 und studiert Informatik an der HS Emden-Leer. Er ist bereits seit Beginn des Studiums in der Fachschaft aktiv. Ihm ist der Austausch sehr wichtig, weshalb er auch schon häufiger auf die Informatik Fachschaftentagung gefahren ist. An seiner Hochschule setzt er sich für die Digitalisierung und Kompetenzorientierung ein. Er ist der der Meinung, dass das bisher vernachlässigt wurde.
"Gerade in der Informatik und damit auch der Modellierungslehre, sollte sehr viel mehr digitalisiert und auch automatisiert werden."
Dr. Kristina Rosenthal
Postdoc und Habilitandin, Enterprise Modelling Research Group, FernUniversität in Hagen
Kristina Rosenthal ist Postdoc und Habilitandin an der FernUniversität in Hagen und ist dort Mitglied der Enterprise Modelling Research Group. In ihrer Forschung befasst sie sich mit Themen der konzeptuellen Modellierung und des Prozessmanagements. Insbesondere beschäftigt sie sich mit Modellierungsprozessen, dem Erlernen der konzeptuellen Modellierung, sowie mit der Gestaltung von Modellierungswerkzeugen. Ihre Interessen umfassen darüber hinaus digitales Prozessmanagement und die Geschäftsprozesssimulation. Sie war Gastforscherin an der Universitat Politécnica de Valencia (Spanien) und der KU Leuven (Belgien).
„Eine sinnhafte Digitalisierung der Modellierungslehre setzt Werkzeugunterstützung in Verbindung mit didaktischen Konzepten voraus, die die Bedürfnisse der Studierenden und die Spezifika der konzeptuellen Modellierung berücksichtigen. Dabei bietet der Einsatz neuer Technologien bisher wenig genutzte Potenziale, um die Lernprozesse von Studierenden gezielt zu unterstützen, zum Beispiel für die Erzeugung von automatisiertem formativem Feedback.“