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Meldung

Von „Messen“ zu „Data Analytics“- Fachgruppe 2.1.10 im Wandel

„In God we trust, all others bring data.“ Diese klassische Aussage von W. Edwards Deming gilt heute mehr denn je. Entscheidungen müssen auf Daten du Fakten basieren, gerade im Zeitalter der Datenanalyse. Google sagt von sich, dass ihre Methoden nicht besser sind als jene anderer Unternehmen, aber dass sie mehr Daten haben und diese auch nutzen. Wer seine Daten aus Produktentwicklung, Nutzerverhalten und Service am besten nutzt, wird langfristig erfolgreich sein. Unternehmen, die aus der Hüfte schießen und beispielsweise keine Infos zu Fehler, Service-Kosten, Nacharbeit, Feature-Nutzung und Durchlaufzeiten haben, sind nicht wettbewerbsfähig.
 
Die GI-Fachgruppe 2.1.10 für „Messen und Bewerten“ hat sich seit ihrer Gründung mit den Grundlagen von Software-Metriken und der Umsetzung von Messungen beschäftigt. Das Ziel liegt darin, interessierte Anwender und Forscher zu diesem Thema zusammenzubringen und den Transfer in die Industrie zu beschleunigen.

Die Nutzung von Kennzahlen und Messdaten ist heute in der Industrie zwingend nötig, du das haben führende Unternehmen auch verstanden. Insbesondere in den Bereichen der Aufwandschätzung, Projektsteuerung, Benchmarking oder Qualitätssicherung gibt es eine Vielzahl etablierter KPI und ein reiches Portfolio an Werkzeugen, welche die Erfassung der Metriken unterstützen. Maßgeblich beigetragen haben neben dieser Grundlagenarbeit der Fachgruppe mit Konferenzen und Networking, vor allem Prozessvorgaben aus PMI, CMMI und SPICE. Zu wenige Daten zu haben ist vor allem in Schadens- und Regressfällen unprofessionell, mit teilweise drastischen Konsequenzen in der Produkthaftung.

Das Thema „Messen und Bewerten“ hat sich dadurch spezialisiert und ist fester Bestandteil der entsprechenden Fachkonferenzen zu Schätzung und Controlling, Performanz, Anforderungen, Architektur, oder Testen. Zudem haben sich mit der Diskussion um „Big Data“ oder „Data Analytics“ basierten Ansätzen neue Schwerpunkte gebildet.

Damit wird sich auch die Ausrichtung der Fachgruppe verändern: Während es in der Vergangenheit eher darum ging, eine eigene Community zum Thema „Messen und Bewerten“ zusammenzubringen, geht es in Zukunft eher um die Verzahnung und Vernetzung mit bestehenden Communities, für die Messen und Bewerten eher das Werkzeug darstellt. Die Fachgruppe wird sich demzufolge stärker als anwendungsübergreifender Interessenvertreter positionieren.

Interessenten aus Industrie und Forschung, die diesen Prozess begleiten wollen sind herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden. Details: www.software-measurement.de

(Von Christof Ebert, Jens Heidrich, Reiner Dumke und Cornelius Wille)