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Meldung

GI-Stellungnahme zur geplanten Cybersicherheitsstrategie 2021

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) spricht sich für ein konsequentes Schließen von IT-Sicherheitslücken sowie gegen die Schwächung von Verschlüsselungstechnologien aus.

Die Cybersicherheitsstrategie 2021 (CSS) ist eine Neuauflage der CSS aus dem Jahr 2016 und wird den ressortübergreifenden strategischen Rahmen für die Aktivitäten der Bundesregierung im Bereich der Cyber- und IT-Sicherheit bilden. Ihr Ziel ist es, dass Bürgerinnen und Bürger sicher, frei und selbstbestimmt mit digitalen Technologien interagieren können. Das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat hat am 9. Juni 2021 dazu aufgerufen, Stellungnahmen zum Entwurf der CSS einzureichen. Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) bezieht sich in ihrer Stellungnahme auf den im Entwurf ausgeführten Umgang mit 0-day-Schwachstellen (8.3.8) sowie den Ansatz „Sicherheit trotz Verschlüsselung“ (8.3.9).

Prof. Dr. Hannes Federrath, GI-Präsident: „Eine gute Cybersicherheitsarchitektur ist zentral für unsere digitale Souveränität. Die Sicherheit von Unternehmen sowie Privatpersonen erfordert daher, dass wir Sicherheitslücken in IT-Systemen schnellstmöglich beheben, anstatt neue zu schaffen. Dieses Ziel sollte oberste Priorität in der CSS haben.“

Grundsätzlich begrüßt die GI das Ziel der CSS, einen „verantwortungsvollen Umgang mit 0-day-Schwachstellen“ zu etablieren. Im Hinblick auf die IT-Sicherheit der deutschen Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger kann dieser jedoch nur darin bestehen, bekannt gewordene Sicherheitslücken im Sinne einer Responsible Disclosure schnellstmöglich zu veröffentlichen.

Die GI lehnt zudem den in der CSS genannten Ansatz der „Sicherheit trotz Verschlüsselung“ ab, da dieser faktisch eine Schwächung von Sicherheitstechnologien bedeutet. Der Ansatz würde zu einem starken Vertrauensverlust in die digitale Kommunikation führen und steht somit dem Ziel einer umfassenden Verwaltungsdigitalisierung entgegen.

Die gesamte Stellungnahme steht zum Download (PDF) zur Verfügung.

GI-Präsident Prof. Dr. Hannes Federrath
© Kathrin Richter - GI e.V.