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Meldung

NFDIxCS wird Forschungsdatenmanagment für die Informatik aufbauen

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) gibt die Aufnahme der letzten acht Konsortien in die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) bekannt

Heute hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) die Aufnahme von acht weiteren Konsortien in die Bund-Länder-Förderung der NFDI beschlossen, darunter die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für und mit Computer Science (NFDIxCS) mit Beteiligung der Gesellschaft für Informatik. Dem Beschluss lag eine Förderempfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zugrunde, der wie schon bei den ersten beiden Förderrunden 2020 bzw. 2021 ein mehrstufiger wissenschaftsgeleiteter Prozess vorausging, in den zahlreiche internationale Gutachtende einbezogen waren. Bund und Länder sind überzeugt, dass die acht Konsortien der dritten und damit letzten Förder- runde die in den bisherigen Förderrunden ausgewählten 19 Konsortien in fachlicher Hinsicht sehr gut ergänzen werden.

Die Vorsitzende der GWK, Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung kommentiert die Entscheidung: „Forschungsdaten sind ein Schatz, der in Deutschland noch nicht richtig gehoben wurde. Daher wollen wir die Nationale Forschungsdateninfrastruktur zur zentralen Infrastruktur für die digitale Speicherung, Vernetzung und Nutzung von Daten aus Wissenschaft und Forschung weiterentwickeln. Bund und Länder sind sich trotz der angespannten Haushaltslage einig, alle acht vorgeschlagenen Konsortien in die Förderung aufzunehmen. Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die erfolgreiche Durchführung aller drei Auswahlrunden. Es ist unser gemeinsames Ziel, dass Forschungsdaten möglichst ohne Reibungsverluste über Fächer- und Einrichtungsgrenzen hinweg genutzt und verarbeitet werden können. Das schafft neues Wissen und innovative Anwendungen. Und dafür schaffen wir die besten Voraussetzungen.“

Prof. Dr. Michael Goedicke, Sprecher des NFDIxCS-Konsortiums: "Wir freuen uns sehr über die Förderzusage. Das ist ein wichtiges Signal für den Informatikstandort und von großer Bedeutung für die hiesige Informatik-Community. Das Kernziel von NFDIxCS ist es, Dienste zur Speicherung komplexer domänenspezifischer Datenobjekte aus der Breite der Informatik zu identifizieren, zu definieren und schließlich einzusetzen. Das schließt die Produktion wiederverwendbarer Datenobjekte ein, die neben den verschiedenen Arten von Informatikdaten auch die zugehörigen Metadaten sowie die entsprechende Software, Kontext- und Ausführungsinformationen in standardisierter Form enthalten. Diese Datenobjekte können von beliebiger Größe, Struktur und Qualität sein. Das Schlüsselprinzip der NFDIxCS besteht darin, eine organisatorische und technische, kooperative und interoperable Infrastruktur aufzubauen, um die verfügbaren Kräfte der relevanten Dienste und Akteure aus der und für die Informatik zu bündeln." 

Auf Grundlage der Förderempfehlung der DFG werden neben NFDIxCS ab März nächsten Jahres folgende Konsortien gefördert:

  • NFDI4Memory - Konsortium für historisch arbeitende Geisteswissenschaften,

  • NFDI4Objects - Forschungsdateninfrastruktur für die materiellen Hinterlassenschaften der Menschheitsgeschichte,

  • NFDI4BIOIMAGE - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Mikroskopie und Bildanalyse,

  • NFDI4Energy - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für die interdisziplinäre Energiesystemforschung,

  • NFDI4Immuno - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Immunologie,

  • FAIRagro - FAIRe Dateninfrastruktur für die Agrosystemforschung,

  • Base4NFDI - Basisdienste für die NFDI.

Die NFDI ist eine Innovation in der deutschen Wissenschaftslandschaft. Mit ihr sollen die heute oft dezentral, projektförmig und temporär gelagerten Datenbestände von Wissenschaft und For- schung für das deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen werden. Die NFDI wird von Nutzern von Forschungsdaten und von Infrastruktureinrichtungen ausgestaltet, die dazu in und zwischen Konsortien zusammenarbeiten. Die NFDI soll Standards im Forschungs- datenmanagement setzen und als digitaler, regional verteilter und vernetzter Wissensspeicher Forschungsdaten nachhaltig sichern und nutzbar machen. Ein solcher Wissensspeicher ist ein Standortvorteil und kann dazu beitragen, die weltweit besten Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler anzuziehen.

Für Aufbau und Förderung der NFDI stellen Bund und Länder von 2019 bis 2028 jährlich bis zu 90 Mio. Euro im Endausbau bereit, hiervon bringt der Bund 90 Prozent auf, 10 Prozent der Kosten tragen die Länder.

Weitere Informationen zum Nationale Forschungsdateninfrastruktur e.V. können unter folgender Adresse abgerufen werden: https://www.nfdi.de/