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Meldung

GI lehnt Gesichtserkennung im öffentlichen Raum ab

Gemeinsam mit den netzpolitischen Vereinen D64, Digitale Gesellschaft und LOAD, der Humanistischen Union, dem CCC und weiteren Organisationen spricht sich die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) gegen Gesichtserkennungssoftware im öffentlichen Raum aus.

„Wenige Überwachungsmaßnahmen bedrohen Freiheitsrechte und Demokratie so sehr wie automatische Gesichtserkennung: Sie macht Fehler, sie diskriminiert Frauen und People of Colour und gefährdet die anonyme Teilnahme an Demonstrationen“ lautet das Fazit der beteiligten Organisationen. Die Unterzeichner fordern daher ein Verbot automatischer Gesichtserkennung in der Öffentlichkeit durch die Polizei oder andere staatliche Akteure.

Die Initiative schließt sich damit Forderungen an, die beispielsweise in den US-amerikanischen Städten San Francisco und Boston bereits umgesetzt wurden. Auch die Europäische Kommission schreibt Gesichtserkennungssoftware in ihrem Weißbuch zur Künstlichen Intelligenz „Risiken für die Grundrechte“ zu. In Deutschland ist hingegen laut Innenministerium geplant, die die Technik an 135 Bahnhöfen und 14 Flughäfen einzusetzen.

Bereits im letzten Jahr hatte die GI-Fachgruppe „Informatik und Gesellschaft“ die neuerlichen Tests von Videoüberwachung mit kombinierter Gesichts- und Verhaltenserkennung am Bahnhof Berlin Südkreuz strikt abgelehnt, die von Deutscher Bahn und Bundespolizei durchgeführt werden.