Zum Hauptinhalt springen
Meldung

Deutsch-Koreanisches Expertenforum zum Verbraucherschutz auf Smartphones

Die Koreanische Verbraucherschutzagentur (Korean Consumer Agency KCA) veranstaltete zusammen mit dem Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) und der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein "Korea-Deutschland-Forum zum Verbraucherschutz auf Smartphones", um Wege zu diskutieren, wie auch in der Smartphone-Ära Fairness sichergestellt und Verbraucherrechte und -interessen gestärkt werden können.

Die Gesellschaft für Informatik wurde vertreten durch Prof. Dr. Kai Rannenberg (Goethe-Universität Frankfurt), Mitglied des GI-Präsidiums und des GI-Präsidiumsarbeitskreises „Datenschutz und IT-Sicherheit“.

Kai Rannenberg: „Smartphones sind ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung und haben enorme Auswirkungen auf unsere Gesellschaft: Wir kaufen mobil ein, bezahlen mit dem Smartphone und organisieren mit dem mobilen Internet unser Leben. Smartphone-Apps sind Teil unserer täglichen Routine geworden, und die mit dem Smartphone verbundenen Märkte werden mit der Entwicklung neuer Technologien wie dem Internet der Dinge und virtuellen Realitäten weiterwachsen. Deshalb haben die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit dieser digitalen Helfer und der Verbraucherschutz in der mobil zugänglichen digitalen Welt eine enorme Bedeutung, die sich jedoch noch nicht in ihrer technischen Realisierung der Apps und der App-Märkte widerspiegelt.

Erkennbar wird das zum Beispiel an den Schwierigkeiten, die Datenschutzeigenschaften von Apps in den App-Märkten zu erkennen und die Apps entsprechend auswählen zu können. Viele Apps übermitteln Daten, etwa Ortsdaten und Kontaktdaten, an ihre Hersteller, auch wenn das, etwa bei einer Taschenlampen-App, völlig unnötig ist. In den App-Märkten sind Hinweise darauf, wenn überhaupt vorhanden, nur schwer zu finden und gerade für Laien oft kaum zu verstehen. Es sind also noch erhebliche Aufgaben beim Daten- und Verbraucherschutz bei Apps wie App-Märkten zu erledigen, und angesichts der global agierenden Anbieter in diesem Bereich ist es sehr zu begrüßen, wenn auch die Verbraucherschützer sich global, etwa im Rahmen der G20-Verhandlungen organisieren.“

Auf dem zweitägigen Forum am 31. Mai und 1. Juni in Seoul diskutierten koreanische und deutsche Regierungsvertreter, die für die Verbraucherpolitik zuständig sind, Vertreter der Zivilgesellschaft, Wissenschaftler, Wirtschaftsvertreter und IT-Experten über den aktuellen Stand der Regulierung sowie die Herausforderungen für den Verbraucherschutz in einer mobilen Welt. Demnach sind die Verbraucher einer Vielzahl von Problemen konfrontiert, wie z. B. Betrug, unbefugte kommerzielle Nutzung von persönlichen Informationen, Sicherheitslücken, mangelhafter Information darüber usw.

Das KCA und das BMJV waren sich einig, dass die Sicherung der Fairness in Smartphone-basierten Onlinemärkten ein Kernanliegen des Verbraucherschutzes im digitalen Zeitalter ist. Konzepte und Systeme zur Verbesserung von App-Märkten und zur Analyse von Apps, wie die von Kai Rannenberg vorgestellten Styx und A3 stießen deshalb auf reges Interesse. Beide Länder räumten dem Forum große Bedeutung ein, weil Korea und Deutschland in Fragen der Gefährdungslagen und des Verbraucherschutzes gemeinsame Ansichten und Motive verbinden. Deshalb sei die internationale Zusammenarbeit zur Förderung der Verbraucherinteressen und -rechte in der digitalen Wirtschaft so wichtig und soll etwa mittels der G-20 Prozesse weiter gestärkt werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kai Rannenberg