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Innovations- und Entrepreneurpreis

Der Innovations- und Entrepreneurpreis der Gesellschaft für Informatik e.V. zeichnet informatikbezogene Erfindungen, Innovationen und einschlägige Unternehmensgründungen aus. Der Informatikbezug ist weit gefasstund bezieht Hardware, Software sowie Anwendungen und Plattformen gleichermaßen mit ein.

Aus organisatorischen Gründen wird der Preis aktuell nicht ausgeschrieben!


Preisträger

Die Gesellschaft für Informatik e.V. verleiht den Innovations- und Entrepreneurpreis seit 2005. Hier finden Sie eine Übersicht aller bisherigen Preisträger:

Vize-Präsident Andreas Oberweis hat in Chemnitz den Innovations- und Entrepreneurpreis der Gesellschaft für Informatik e.V. an das medizininformatische Projekt Nevita der Technischen Hochschule Brandenburg verliehen.

Im Rahmen der INFORMATIK 2017 hat Prof. Dr. Andreas Oberweis, Vize-Präsident der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) gestern Abend im Rahmen eines feierlichen Empfangs das Projekt Nevita – ehemals mTriage+ – der Technischen Hochschule Brandenburg mit dem Innovations- und Entrepreneurpreis der GI ausgezeichnet. Das Projekt hat einen mobilen medizinischen Datenrekorder entwickelt, der die gesamte medizinische Versorgungskette abbildet und eine preiswerte Unterstützung bei der medizinischen Versorgung von Patienten bietet, vorrangig in Entwicklungs- und Schwellenländern.
 
Andreas Oberweis: „Nevita steht für den innovativen Einsatz von Informatik in der medizinischen Versorgung. Marius Liefold, Alexander Pokraka, Dennis Wagner und Prof. Dr. Thomas Schrader haben einen mobilen Datenrekorder entwickelt, der auch als stationärer medizinischer Arbeitsplatz verwendet werden kann. Die Daten werden mittels eines selbstentwickelten Barcode-Systems durch einfach zu schulendes Personal – Krankenschwestern und so genannte „Medical Street Worker“ – intuitiv eingegeben. Die Jury hat insbesondere die Kombination vieler innovativer Komponenten bei Hard- und Software überzeugt, die optimal an den Nutzen angepasst sind. So wurden etwa bei der Hardware nur kostengünstige Module verbaut und die Datenverarbeitung verläuft standardisiert in der Cloud, sodass der Zugriff und die Analyse für interessierte medizinische Einrichtungen jederzeit leicht möglich sind. Der Einsatz des Systems wurde bereits erfolgreich erprobt.“

Bilder der Preisverleihung können unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://cloud.gi.de/d/0b2d53a793/.

Aus 30 Einreichungen hat die Jury das mobile Laser-Scanning-System „Measurement in Motion“ (MiM) ausgewählt, das insbesondere dadurch überzeugte, dass damit ein mobiles Laser-Scanning ohne GPS-Daten möglich wird und aus den Daten binnen weniger Minuten ein 3D-Modell errechnet werden kann. Beim herkömmlichen Außeneinsatz von Scannern auf Autos wird die Bewegung mit besonders genauen GPS-Systemen verfolgt, die in Innenräumen nicht verfügbar sind, da die Verbindung zum Satelliten dort unzureichend ist. Daher ist das Alleinstellungsmerkmal des Messsystems der Einsatz gerade im Inneren von Gebäuden.

Dr. Peter Janotta, einer der Gründer von „Measurement in Motion“: „Bei unserem Messverfahren wird die Bewegung vom Messgerät selbst, das heißt autonom verfolgt, wodurch erstens das Verfahren generell unabhängig von externen Positionierungshilfen und deren Einschränkungen ist. Beispielsweise werden weder Satellitenempfang noch eine freie Sichtlinie zur Bewegungsverfolgung benötigt und zweitens das Messgerät auf beliebige Weise transportiert werden kann. So ist z.B. ein Transport über Autos, Roboter, Schiebewägen, Kräne, Produktionsförderbänder oder sogar Flugkörper während der Messung möglich und teilweise bereits in der Praxis erprobt.“

Denkbare Einsatzgebiete sind beispielsweise Produktionsstätten der Automobilbranche, wo bei jedem Modellwechsel die Produktionsstraßen für die Montage angepasst werden müssen. Ein weiteres Einsatzfeld könnte der Tunnelbau sein, wo durch den Abgleich von 3D-Modellen, die in größeren Zeitabständen aufgenommen werden, Veränderungen an den Tunnelwänden sichtbar werden.

Webseite zum Produkt: http://mim3d.de.

Aus 49 Einreichungen hat die Jury den Webkonferenzdienst „Symonics Meetings“ ausgewählt. „Symonics Meetings“ hat die Jury insbesondere dadurch überzeugt, dass damit Telefonkonferenzen durch die Erzeugung eines Raumklangs deutlich natürlicher und verständlicher werden. „Symonics Meetings“ unterdrückt zum einen Hintergrundgeräusche und ermöglicht so höchste Audioqualität. Darüber hinaus simuliert es verschiedene Positionen der Sprechenden im Raum, sodass am Telefon der Eindruck eines Gespräches am Tisch entsteht. Näheres zum Produkt unter www.symonics.com/de/.

Jury-Vorsitzender und GI-Vizepräsident Andreas Oberweis: „Auch in diesem Jahr gab es eine Vielzahl von beeindruckenden Einreichungen, die neue, spannende und kreative Ideen vorstellten. Letztlich haben wir uns für „Symonics Meetings“ entschieden, da uns dieser innovative Dienst nicht nur sehr ausgereift erschien, sondern gerade in Zeiten des verteilten Arbeitens große spürbare Erleichterungen bringt. Audiokonferenzen über das Internet können damit zu einer ernsthaften Alternative für kosten- und zeitaufwändige physische Treffen der Gesprächsteilnehmer werden.“

Aus 68 Einreichungen hat die Jury „Tinnitracks“ der Firma Sonormed GmbH mit dem Innovations- und Entrepreneurpreis ausgezeichnet, eine Internet-Anwendung, mit der die Lieblingsmusik eines Tinnitus-Patienten um die individuell störenden Frequenzen bereinigt werden kann. Durch diese frequenzgefilterte Musik kann die empfundene Lautstärke des Tinnitus, die Tinnitusaktivität der Nervenzellen sowie die psychologische Belastung bei Tinnitus-Patienten reduziert werden (http://www.tinnitracks.com/de).

Das zweite Produkt hat auch einen spielerischen Charakter: die „Panoramawurfkamera“ der Firma Panospective GmbH ist ein Ball mit eingebetteter Kamera, der beim Werfen Panoramabilder macht und diese sowohl an das Smartphone des Nutzers sendet als auch in hoher Auflösung in einem Cloud-Dienst speichert (http://www.panospective.com).

Jury-Vorsitzender und GI-Vizepräsident Peter Liggesmeyer: „Die große Anzahl und Bandbreite der Einreichungen ließ die Entscheidung schwer fallen. Deshalb haben wir uns in diesem Jahr entschieden, zwei Spitzenreiter auszuzeichnen: mit „Tinnitracks“ würdigen wir eine Erfindung, die Kranken das Leben erleichtern kann und so einen direkten Nutzen für die Gesellschaft hat. Die Panoramawurfkamera ist eine Erfindung, für die eine große Spanne von Anwendungsmöglichkeiten vom industriellen Einsatz bis hin zur spielerischen Nutzung existiert.“

Mit einer stimmungsvollen Liveperformance bedankten sich Estefanía Cano und Sascha Grollmisch im Rahmen der Preisverleihung für den Erhalt der Auszeichnung im Rahmen der INFORMATIK 2012. Zusammen mit Christian Dittmar haben die Preisträger das Musiklernspiel "Songs2See entwickelt.

Mit "Songs2See" kann jedes digital verfügbare Musikstück in Noten und Grifftechniken aufbereitet werden. Diese spielt der Lernende einfach mit dem eigenen Instrument nach. Die Lernsoftware gibt eine direkte Rückmeldung, ob der Musizierende die angezeigten Töne richtig trifft. Somit bietet "Songs2See" den Ansporn von Videospielen und schult gleichzeitig Notenlesen, Rhythmusgefühl sowie die Fingerfertigkeit am Instrument. 

Beeindruckend ist die Lösung der wissenschaftlich-technischen Herausforderung, musikalische Töne mehrstimmiger Musik in Echtzeit darzustellen, sowie die Möglichkeiten der Nutzer, beliebige Songs aus ihrer Musiksammlung in Übungsmaterial für Songs2See umzuwandeln. Eine besonders innovative Funktionalität stellt die integrierte Klangquellentrennung dar. Auf Basis der transkribierten Noten wird mittels spektraler Filterung das geladene Musikstück in Begleitung und Melodieinstrumente aufgespalten.

Mehr dazu finden Sie hier.

Unter insgesamt mehr als 20 hochkarätigen Bewerbungen entschied sich die Jury, bestehend aus Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern zwei erste Preise zu vergeben. Die Systeme „UPcload“ und „Beschaffernetzwerk“  bekamen dern ersten GI-Innovations- und Entrepreneurpreis. Das System UPcload dient der automatisierten Erfassung der Körpermaße einer Person mit einer Standard-Webcam. Auf diese Weise ermöglicht UPcload dem Konsumenten passformsichere Kleiderkäufe und reduziert das aufwändige Retourmanagement für die Händler. UpCload beansprucht Alleinstellungsmerkmale hinsichtlich der Spezifikation von musterbasierten Algorithmen zur Segmentierung der fotografierten Person vom Hintergrund sowie der Entwicklung von Sub-Pixel-Algorithmen zur Verbesserung der Messgenauigkeit unter Berücksichtigung anatomischer Eigenschaften der Menschen. UpCload überzeugte die Jury nicht nur durch die technische Innovation sondern auch durch ihre bislang erfolgreiche Geschäftspolitik.

Mit dem „Beschaffernetzwerk“ der ondux GmbH würdigt die GI ein Internetportal, welches der öffentlichen Verwaltung einen schnellen und effizienten Wissens- und Informationsaustausch ermöglicht. Das „Beschaffernetzwerk“ ist ein soziales Netzwerk, das erhebliche Einsparungen bei der öffentlichen Auftragsvergabe verspricht. Dieser potenzielle Mehrwert in Verbindung mit geschlossenen Nutzergruppen und einem Höchstmaß an Vertraulichkeit hinsichtlich persönlicher Daten hat nicht nur bereits viele Nutzer gefunden, sondern auch die Jury überzeugt.

Der Innovationspreis ging in diesem Jahr an zwei Teams. Die von René Keller, Detlef Schoder und Stefan Sick entwickelte Innovation News2Paper – Professionelles Informationssystem und Layoutmaschine zur massenhaften Fertigung kundenindividueller Druckerzeugnisse verringert Informationsüberflutung – eines der zentralen Probleme einer zunehmend digitalisierten Welt. Mit wenig Aufwand können sowohl inhaltliche Interessen als auch Drucksatzformate in News2Paper personalisiert werden. Die hier prämierte Innovation mit hohem Informatikbezug wurde nicht nur mehrfach patentiert, sondern hat über eine Spin-Off-Firma bereits beachtliche Markterfolge erzielt. Sie leistet einen signifikanten Beitrag zur Erstellung individueller Medieninhalte und -formate.

Das von Patrik Bichsel, Jan Camenisch, Thomas Groß und Victor Shoup bei IBM Research – Zürich entwickelte Smart Identity Card System – ein autonomes, anonymes Credentialsystem – bietet starke Authentifizierung und Unverkettbarkeit mit sicheren Schlüsseln bei geringem Ressourcenbedarf. Die Innovation zeichnet sich gegenüber bisherigen Vorschlägen vor allem durch enorme Effizienzsteigerungen aus. Geschäftsmodelle, die auf elektronischen Identitätskarten aufbauen, entwickeln sich in vielen Alltagsbereichen. Innovationen wie die hier prämierte fördern das Vertrauen der Bürger in den Schutz ihrer Daten. Sie können so die gesellschaftliche Akzeptanz von Lösungen etwa in der elektronischen Verwaltung stärken. Zum Innovationspreis finden Sie hier weitere Informationen.

Der Innovationspreis ging 2008 an Dr. Frank Deinzer und Esther Platzer für die Erfindung "Erstellung von 4-D-Angiogrammen in der interventionellen Radiologie". Diese Erfindung ermöglicht Ärzten durch die Kombination von Röntgenangiografie- und Computertomografiebildern eine bessere und detailliertere Beurteilung des Blutflusses in den Blutgefäßen und damit ein besseres Erkennen und Beurteilen von möglichen Gefäßerkrankungen.

Der Innovationspreis ging in diesem Jahr an Dr. Nicolas Bissantz für die zum Patent eingereichten Innovationen im Hybriden Data Mining. Diese erlauben neuartige Analysen und Visualisierungen betriebswirtschaftlicher, technischer und statistischer Daten und vereinen die Fähigkeit des Computers, sehr schnell große Datenmengen zu durchforsten, mit der unübertroffenen Gabe des Menschen, intuitiv Muster zu erkennen und zu bewerten.

Für ihre innovative Entwicklung "XC-01 Ein Augmented Reality Teleskop" erhielten die beiden Fraunhofer-Forscher Dr.-Ing. Didier Stricker und Dipl.-Designer Michael Zöllner den diesjährigen Innovationspreis der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI). Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde im Rahmen der GI-Jahrestagung am 4. Oktober 2006 in Dresden verliehen. Er zeichnet informatikbezogene Erfindungen oder Innovationen aus, die für die Informatik typische Problemfelder betreffen und in jüngster Zeit in Form eines Patents anerkannt wurden.

Die Jury würdigte mit der Vergabe des Preises an die beiden Wissenschaftler die Kombination aus Weiterentwicklung von Software, Hardware und Content, innovativer Umsetzung in bislang nicht adressierte Zielgruppen und Marktsegmente sowie zielgerichteter und an potenziellen Kunden ausgerichteter Umsetzungsstrategie inklusive einer geplanten Unternehmensgründung.

Dr. Marco Pötke vom Softwarehaus sd&m AG hat auf der Tagung INFORMATIK 2005 in Bonn den diesjährigen Innovationspreis der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) für seine Entwicklung der geometrie-basierten Suchmaschine geolus SHAPE erhalten. Die neuartige, auf Geometrieanalyse basierende Funktionsweise erlaubt es Unternehmen in aller Welt, ihre CAD-Datenbestände abteilungs-, unternehmens- und systemübergreifend zu konsolidieren und dabei Sprach- und Dokumentengrenzen zu konsolidieren.

Die prominent besetzte Jury unter Leitung von GI-Präsident Matthias Jarke hob insbesondere hervor, dass hiermit die bisher oft als Hemmschuh der Organisationsentwicklung geltende IT-Anpassung etwa bei Unternehmenszusammenschlüssen und Reorganisationen wesentlich erleichtert wird. Obwohl das System erst seit kurzer Zeit auf dem Markt ist, wird es bereits weltweit eingesetzt, u.a. von Konzernen wie Siemens, DaimlerChrysler und Bosch.


Häufige Fragen

Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Innovations- und Entrepreneurpreis der Gesellschaft für Informatik e.V.

Für den Innovations- und Entrepreneurpreis der GI könnten sich Unternehmen/Projekte bewerben, die einen Informatikbezug haben und im deutschsprachigen Raum angesiedelt sind.

Innovation steht für ‚Erneuerung’ – Ausgezeichnet werden neuartige Entwicklungen im Bereich der Informatik und angrenzender Disziplinen mit Relevanz für Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Innovationen sollen ihre Praxisrelevanz bereits beweisen haben und entweder in der Praxis umgesetzt worden sein oder kurz vor der Umsetzung stehen.

Mit dem Preis will die GI ausdrücklich auch junge Unternehmerinnen und Unternehmer und ihren Innovationen ansprechen. Entscheidend ist aber die Art der Innovation, nicht die Unternehmensgründung per se.

Ein zugehöriges Patent kann beantragt oder erteilt sein, ist aber nicht Bedingung.

Die Perspektiven für einen Praxiseinsatz sollten klar erkennbar sein. Dies kann insbesondere durch einen Geschäftsplan (Kurzfassung), erste kommerzielle Erfolge oder konkrete Verbesserungen existierender Produkte oder Prozesse demonstriert werden.

Wie würden Sie potentielle Investoren für Ihre Innovation oder Ihre Erfindung begeistern? So sollten Sie es hier auch halten. Die Jury bittet um formlose Bewerbungen bzw. Vorschläge per E-Mail im PDF-Format, Umfang bis zu 10 Seiten. Einsendeschluss (Ausschlussfrist) ist jeweils 31. Mai.