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Vortrag

Industrie 4.0 - Vom Verstehen der Idee bis zur laufenden Anwendung

Datum und Uhrzeit

01.04.2016, 11:00 - 13:00 Uhr
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Beschreibung

Vortragender Benjamin Klettner

Vortragender Thomas Pietsch

Hinsichtlich des Themas ‚Industrie 4.0’ ist in Wissenschaft und Praxis derzeit noch sehr vieles in Bewegung. Der Begriff umfasst die gesamte Bandbreite der Digitalisierung des Produktionsprozesses und seiner datengestützten Optimierung durch intelligente, rückgekoppelte Kommunikationsprozesse. Es geht um die Verknüpfung der realen mit der digitalen Welt. Diese neue Verbindung bringt neue Herausforderungen an die Unternehmen mit sich. Nach langen Jahren, in denen umfangreiche Produktivitätsfortschritte eher in Verwaltungs- und Dienstleistungsbereichen gesehen und ausgeschöpft wurden, ist nun die Produktion wieder in den Fokus gerückt.

Die Idee von ‚Industrie 4.0’ liegt darin, dass eine durchgängige Digitalisierung und eine vollständige interne und überbetriebliche Vernetzung einen bisher unerreichbaren Integrationsgrad bewirken sollen. Aus nahtlos ineinandergreifenden, reibungslos organisierten Wertschöpfungsketten sollen höchst effiziente, vollständig integrierte Wertschöpfungsnetzwerke werden. Der dadurch zu erreichende Wettbewerbsvorteil steht und fällt mit dem erfolgreichen Zusammenspiel aller informationstechnisch verknüpften Netzknoten, d. h. alle Protagonisten agieren flexibel und selbstreguliert im gleichen Netz. Vom Lieferanten über die (ggf. kollaborative) Fertigung und die Logistik müssen bis zum Endkunden alle Aktivitäten durch sauber verzahnte, aufeinander abgestimmte IT-Systeme unterstützt und gesteuert werden.

In einem Hochschulprojekt der HTW wurde im Jahr 2015 die Positionierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zum Thema ‚Industrie 4.0’ untersucht. Hierbei konnte ermittelt werden, dass die Situation in KMU sehr uneinheitlich ist: Je nach Branche, Unternehmen und teilweise sogar unternehmensintern nach Standort wurden verschiedene Konzepte verfolgt und umgesetzt. Daraus ergibt sich, dass verschiedene Branchen verschieden schnell darin waren, die neuen Methoden anzunehmen und umzusetzen sowie jeweils branchenspezifische Schwerpunkte setzten. Die direkten Folgen sind einerseits ein unterschiedlicher Entwicklungsstand nicht nur zwischen den Branchen, sondern auch branchenintern. Andererseits lassen sich deshalb abhängig von der jeweiligen Branche verschiedene Potenziale identifizieren, die durch die Digitalisierung ausgeschöpft werden können. Dementsprechend ergeben sich auch stark unterschiedliche Sichtweisen auf den Begriff „Industrie 4.0“ und dessen konkrete Umsetzung.

Um allen diesen Sichtweisen gerecht zu werden, wurde im Jahr 2015 von den Verbänden BITKOM, VDMA und ZVEI eine Referenzarchitektur „RAMI 4.0“ verabschiedet. Diese Referenzarchitektur deckt in ihrer Allgemeinheit alle denkbaren Szenarien der Digitalisierung ab, um konkrete Handlungsempfehlungen daraus herzuleiten, ist jedoch eine genaue Analyse des Modells und eine Reduktion der Komplexität erforderlich. Eine exemplarische Implementierung wurde im Jahr 2016 in einem Projekt der HTW gemeinsam mit der ML!PA Consulting GmbH durchgeführt. Im Vortrag erfolgt eine Analyse und Demonstration dieser Implementierung.

Vortragende

Dr. rer. nat. Kettner, Benjamin

Prof. Dr. rer. oec. Pietsch, Thomas

thomas.pietsch(at)htw-berlin.de

 

Vortragsfolien zum Download (PDF)